Kinderwunschberatung

Kinderwunsch bedeutet, dass Sie sich mit dem Thema Schwangerschaft und Kind bewusst auseinandersetzen. Meistens taucht dann die Frage auf, was kann ich tun, damit mein Kind gut geschützt zur Welt kommt.

 

Es gibt verschiedene medizinische Fragestellungen, die sinnvollerweise vor Schwangerschaftseintritt abgeklärt sein sollten, wie z.B. ein ausreichend vorhandener Rötelnschutz oder auch ein ausreichender Impfschutz allgemein. Sind bestimmte Vorerkrankungen bei Ihnen oder in Ihrer Familie bekannt, macht es Sinn, sich im Vorfeld beraten zu lassen. Allen Frauen mit Kinderwunsch wird heutzutage die Einnahme von Folsäure und Jodid bereits vor Schwangerschaftseintritt empfohlen, um dadurch die Gefahr für Neuralrohrdefekte („offener Rücken“, Spaltbildungen) zu verringern.

 

Folgende Laboruntersuchungen bieten wir Ihnen als individuelle Gesundheitsleistung an:

Suchtest auf Toxoplasmose-Erkrankung

Eine Toxoplasmose-Erkrankung beim Erwachsenen verläuft teils symptomlos, teils mit leichten grippeähnlichen Symptomen. Ein Teil der Bevölkerung hat bereits einmal diese Infektion (meist unerkannt) durchlaufen und ist somit durch eigene Antikörper geschützt. Frauen, die bisher keinen Schutz aufgebaut haben, können sich potentiell während einer Schwangerschaft infizieren (Katzenkot, rohes Fleisch, ungewaschene Salate, u.a.). Dies kann unbehandelt auch zu erheblichen Schädigungen beim Kind führen. Daher empfehlen wir diese Untersuchung bereits zu Schwangerschaftsbeginn, bei fehlender Immunität aber auch noch weitere Male im Schwangerschaftsverlauf. Bei Nachweis einer Toxoplasmose-Infektion im Verlaufe der Schwangerschaft, kann durch eine rechtzeitig einsetzende Therapie der Mutter, eine kindliche Schädigung verhindert, bzw. gemildert werden

Suchtest Ringelröteln (Parvovirus)-Erkrankung

Hierbei handelt es sich um die sogenannte Ringelröteln-Erkrankung, die oft symptomlos, bzw.  mit wenig Beschwerden verläuft. In der Schwangerschaft kann diese Erkrankung zu erheblichen Schäden beim ungeborenen Kind führen. Wird die Infektion einer Schwangeren rechtzeitig erkannt, gibt es Möglichkeiten das Kind zu behandeln. Da gut ein Drittel aller Erwachsenen keinen Schutz gegen Ringelröteln besitzt, empfehlen wir die Durchführung des Tests zu Beginn der Schwangerschaft, besonders auch für Frauen, die viel Kontakt zu Kindern haben (Lehrerinnen oder Kindergärtnerinnen)

Suchtest auf CMV-Erkrankung

Auch die Cytomegalie-Erkrankung verläuft oft uncharakteristisch und nicht selten weitgehend symptomlos. Das Virus kann in ca. 25 % auf das ungeborene Kind übertragen werden und dann beim Neugeborenen zu einer schwer verlaufenden Infektion führen. Daher sollte bereits bei Schwangerschaftsbeginn untersucht werden, ob die Mutter durch Abwehrkräfte bereits geschützt ist. Wenn nicht, empfehlen wir eine Kontrolluntersuchung in der Schwangerschaftsmitte.

Windpocken (Varizellen) – Antikörper

Nur etwa 3–4 % aller Frauen haben keine Abwehrstoffe gegen Windpocken und sind somit empfänglich für die Erkrankung. Aufgrund der möglichen schwerwiegenden Folgen, sowohl für die Schwangere als auch das ungeborene Kind verdienen sie eine besondere Betrachtung. Windpockenerkrankungen führen bei Schwangeren etwa zehnmal häufiger zu einer Lungenentzündung als bei Nichtschwangeren. Gleichzeitig steigt die Sterblichkeit an einer solchen Windpockenlungenentzündung von etwa 11 auf 35 %. Eine Übertragung der Windpockenerreger von der erkrankten Mutter auf das Kind kann über den Mutterkuchen während der gesamten Schwangerschaft erfolgen. Als häufigstes Symptom werden Hautdefekte, gefolgt von Schädigungen des Nervensystems der betroffenen Kinder beobachtet. Etwa jedes zweite Neugeborene weist darüber hinaus Augenerkrankungen oder Fehlbildungen des Skelettsystems auf. Davon abzugrenzen ist eine Windpocken-Erkrankung des Neugeborenen, die kurz vor der Entbindung noch im Mutterleib über den Mutterkuchen übertragen wurde und nach der Geburt bis zum zwölften Lebenstag zur Erkrankung führt. Gefährdet sind Kinder, deren Mutter fünf Tage vor bis zwei Tage nach der Entbindung erkennbar an Windpocken erkranken.

Sollten Sie keinen Abwehrschutz gegenüber Windpocken haben, so werden wir Sie zweimal impfen.

Röteln – Antikörper

Anhand der Abwehrkräfte gegen Röteln im Blut kann beurteilt werden, ob bei Eintritt einer Schwangerschaft das Kind bei einer Rötelnerkrankung der Mutter gefährdet ist. Neu ist, dass bei Frauen im gebärfähigen Alter keine Röteln-Antikörper-Bestimmung mehr vorgesehen wird. Die Krankenkassen haben dies aus ihrem Leistungskatalog genommen. Nach zweimaliger Rötelnimpfung ist von Abwehrkräften auszugehen.

Ferti – Check – wie lange kann ich noch Kinder bekommen? Untersuchung zur Fruchtbarkeit

Zunehmend mehr Paare verschieben ihre Familienplanung in ein höheres Alter. Dabei stellen sich viele Frauen die Frage, ob ihre biologische Uhr schon bald abläuft oder ob sie noch genug Zeit für ihren Kinderwunsch haben. Häufig wird der Zeitraum der Fruchtbarkeit der Frau überschätzt. Demnach endet bei etwa 40% der Frauen die fruchtbare Periode mit etwa 40 Jahren. Die Eierstock – Reserve der Frau ist der Pool der vorhandenen kleinen Eibläschen, aus denen sich fertige Eizellen entwickeln können. Mit zunehmendem Alter sinkt nicht nur die Anzahl, auch die Qualität der Eibläschen wird schlechter. Diese Entwicklung kann man nur sehr ungenau am Alter feststellen. Der Ferti – Check macht eine Aussage darüber, ob die Eierstock – Reserve der Frau es wahrscheinlich macht, dass vorzeitige Wechseljahre eintreten. In diesem Fall sollte man einem Kinderwunsch möglichst bald nachgehen. Um das zu beurteilen, müssen wir eine Blutentnahme zur Hormonbestimmung und eine Ultraschalluntersuchung von Gebärmutter und Eierstöcken durchführen.

Die Blutentnahme sollte möglichst zwischen dem 3.-5. Zyklustag erfolgen. Bestimmt wird:

  • Eireifungshormon (FSH – Hypophysenhormon) und das weibliche Hormon Östrogen: Ein hohes Eireifungshormon (>8 mIU/l) und ein niedriger Östrogen-Spiegel (<50 pg/ml) in der ersten Zyklushälfte gelten jedoch als auffällige Werte für einen Rückgang der Fruchtbarkeit.
  • Das Anti-Müller-Hormon (AMH) ist ein Marker für die Größe der heranwachsenden Eibläschen und damit der Eierstocks Reserve. Er fällt mit dem Alter der Frau ab. Dieser Abfall ist schon einige Zeit vor einem Anstieg des Eireifungshormons zu erkennen. Bei einem Wert unter 1,0 ng/ml verringert sich die Wahrscheinlichkeit einer Lebendgeburt erheblich.
  • Im Ultraschall benutzt man die Methode des Antralen Follikelcount (AFC). Hierbei werden alle Eibläschen beider Eierstöcke mit einem Durchmesser von 2 – 10 mm zusammengezählt. Gut ist ein Wert von 13.

Diese Untersuchungen sind zurzeit die Aussagekräftigsten für die Einschätzung der Eierstocks Reserve.

Der Test ist eine Wahlleistung und wird nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

 

Wir wünschen uns ein Kind, aber es will einfach nicht klappen!

Hormondiagnostik bei Kinderwunsch

Kinderwunsch kann auch bedeuten, dass Sie sich schon länger ein Kind wünschen, es bisher aber nicht geklappt hat. Dies kann die unterschiedlichsten Ursachen haben, die in gut der Hälfte der Fälle bei der Frau, in knapp der Hälfte der Fälle beim Mann zu finden sind. Eine häufige Ursache für ungewollte Kinderlosigkeit ist eine Störung der Eizellreifung. Es kann zum Ausbleiben des Eisprunges und zu einer unzureichenden Gelbkörperhormonbildung kommen. Die Ursachen können unterschiedlich sein, in vielen Fällen liegt ein erhöhter Wert an männlichen Hormonen vor. Ebenso kann eine Störung der Schilddrüsenfunktion ein Grund sein. In wieder anderen Fällen kann das milchbildende Hormon zu hoch sein. Die Gründe für eine hormonelle Störung sind vielfältig. Unter- oder Übergewicht, exzessiver Sport, Medikamente und Stress beeinflussen das hormonelle Gleichgewicht ebenfalls und können ein Auslöser sein. Deutlich seltener liegt eine genetische Auffälligkeit vor. Wir beraten Sie gerne und führen eine erste Basisuntersuchung Ihrer Hormone durch (Östradiol, FSH, LH, Testosteron, Androstendion, DHEA-S, Prolaktin, TSH).